Startklar für den Börsen-Endspurt?

Foto: peopleimages.com/Adobe Stock Frau Sport
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Liebe Leserin, lieber Leser,

reibst auch du dir bisweilen die Augen, wenn du dieser Tage in dein Depot guckst? Die Börsen sind in extremer Feierlaune, trotz aller Krisen weltweit. Den Turbo so richtig gezündet hat der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen. Die Aktie von Tesla, dem Unternehmen seines wichtigsten Wahlkampfhelfers und designierten „Sparministers“ Elon Musk, hat sich binnen drei Monaten nahezu verdoppelt. Auch die US-Technologiebörse Nasdaq konnte in dieser Zeit satte 13 Prozent gutmachen. Und selbst der DAX hat in den vergangenen drei Monaten mit einem Plus von gut 11 Prozent mehr Rendite als sonst im Schnitt eines Jahres erzielt. In der vergangenen Woche hat die erste deutsche Aktienliga erstmals die 20.000-Punkte-Marke geknackt – trotz anhaltender Untergangsstimmung in der deutschen Wirtschaft. Ich weiß, die großen Konzerne erwirtschaften einen Großteil ihrer Erträge im Ausland, aber dennoch wachsen die Zweifel, ob das alles so zusammenpasst. Dabei steht die Jahresendrally ja noch bevor, der große Spurt zum Jahresende hat – rein statistisch gesehen – noch gar nicht begonnen.

Dimitri Speck, Finanzmarktforscher und Mitgründer des Fintech-Unternehmens Seasonax, hat die sogenannten Saisonalitäten untersucht. Saisonalitäten beschreiben sich wiederholende Muster im Anlageverhalten. Eines der stabilsten Muster ist die Jahresendrally. AnlegerInnen sind kurz vor Weihnachten in Festtagsstimmung und die Fondsmanager versuchen per sogenanntem Window-Dressing kurz vor dem Jahresabschluss, ihre Bilanz aufzupeppen: Sie kaufen dafür dann die Aktien, die im Jahresverlauf besonders gut gelaufen sind. Das macht sich an der Börse bemerkbar.

Der DAX beispielsweise springt in der Regel ab Mitte Dezember noch einmal deutlich nach oben. Zwischen dem 15. Dezember und dem 2. Januar legten die Kurse im Schnitt der vergangenen 25 Jahre um satte 1,87 Prozent zu. „Bei einer Gesamtperformance von gut fünf Prozent wurde in diesem kurzen Zeitraum damit mehr als ein Drittel des Jahresgewinns erzielt“, so Speck. Klingt gut, oder? Andererseits: Was sind schon 1,87 Prozent, wo der Index doch schon binnen drei Monaten zweistellig zugelegt hat? Dazu kommt: Keine Regel ohne Ausnahme. Zwischen 2017 und 2019 sanken die Kurse in diesem Zeitraum gleich in drei Jahren in Folge.

Und in diesem Jahr? Geht den Kursen am Ende dieses fulminanten Börsenjahres am Ende die Puste aus? Oder können wir uns auf ein Extra- Geschenk zu Weihnachten freuen? Was meinst Du? Schreib mir Deine Meinung in die Kommentare und nimm an unserer Umfrage teil.

Liebe Grüße und einen besinnlichen 3. Advent

Birgit Wetjen

Chefredakteurin Courage

Starten die Börsen am Jahresende noch einmal durch?
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